Kann der plötzliche Kindstod verhindert werden?

Wenn man als Elternteil sein Baby zum schlafen legt, drängen sich oft Gedanken auf, durch welche Maßnahmen man eine höchstmögliche Sicherheit des Kindes gewährleisten kann.
Es gibt sicherlich nichts wichtigeres, als für eine höchstmögliche Sicherheit sorgen, und sich über grundlegende Vorkehrungen Gedanken um seinem Baby einen sicheren Schlaf zu ermöglichen.

Speziell bei Kindern bis zu einem Jahr, ist das SIDS (plötzlicher Kindstod) Risiko am höchsten, und es gibt wohl kein schrecklicheres Szenario für Eltern. Alleine der Gedanke an den plötzlichen Kindstod versetzt viele Eltern in große Ängste.

Plötzlicher Kindstod Statistik„Erfreulicherweise“ ist der plötzliche Kindstod relativ selten und die gemeldeten Fälle reduzieren sich immer weiter. Während 1991 die SIDS Rate noch bei 0,1% lag, hat sich diese bis 2001 auf Grund zahlreicher Maßnahmen und Aufklärungkampanien auf 0,05% gesenkt. Die Wahrscheinlichkeit liegt zu diesem Zeitpunkt also bei 1:2000.

Der Begriff “Plötzlicher Kindstod” beschreibt keine Krankheit sondern darunter versteht man den unerklärbaren Tod eines Babys innerhalb des ersten Lebensjahres.
Ca. 75% aller SIDS Fälle ereignen sich in den ersten 6 Lebensmonaten, nach diesen “kritschen” 6 Monaten reduziert sich das Risiko drastisch.
Besonders gefährdet sind “Frühchen” sowie Kinder die Tabakrauch ausgesetzt sind.
Babys die im 7. oder 8. Schwangerschaftsmonat geboren werden haben bereits ein doppelt so hohes Gefährdungpotential als Reifgeborene Kinder.
Jedoch, Reifgeborene Babys, welche Tabakrauch ausgesetzt sind haben ein fünffach (5x) höheres Risko!

Immer weniger SIDS-Inzidenzen

  • Die Bezeichnung “Plötzlicher Kindstod” umfasst wie bereits erwähnt alle ungeklärten Todesfälle im ersten Lebensjahr. Da mittlerweile immer mehr Ursachen erklärt werden können, fallen auch immer weniger ungeklärte Fälle in den “Bereich Plötzlicher Kindstod”.
  • Die relativ leicht umzusetzende Präventionsmaßnahme “auf dem Rücken schlafen” hat sich mittlerweile durchgesetzt. Bei Babys die auf dem Rücken schlafen reduziert sich das Risiko um 50% gegenüber Babys die in anderen Positionen schlafen.
  • Immer mehr Eltern nutzen Babyschlafsäcke anstelle einer herkömmlichen Bettdecke und beachten verschiedene weitere Empfehlungen zur Gestaltung einer sicheren Schlafumgebung. Dies reduziert ebenfalls das Risiko.

Faktisch ist eine Grundvoraussetzung für einen sicheren Babyschlaf, sein Kind auf dem Rücken schlafen zu legen.
Hier stellt sich jedoch die Frage wie man reagieren soll, wenn sich das Baby selbst auf den Bauch oder in eine andere Schlafposition dreht.
Zahlreiche Forscher sind der Auffassung, wenn Babys kräftig und mobil genug sind umd sich selbst in eine andere Schlafposition zu bringen, das Risiko des Plötzlichen Kindstodes gering ist, da sie vermutlich in der Lage sind  sich umgehend aus einer unbehaglichen oder für sie Stress bedeutenden Liegeposition wieder zu befreien.
Die Empfehlung zahlreicher Spezialisten lautet daher: “legen Sie Ihr baby auf den Rücken zum schlafen und ängstigen Sie sich nicht zu sehr wenn es sich auf den Bauch rollt.”
Verwenden Sie jedoch keinesfalls irgendwelche Hilfsmittel wie Kissen oder dergleichen umd das Baby in der gewünschten Rückenposition zu halten. Dies birgt zahlreiche Gefahren!

Weitere potentielle Präventionsmöglichkeiten

  • Wie bereits erwähnt ist rauchen, und zwar in der Schwangerschaft, als auch in der Umgebung des geborenen Babys ein hohe Risikofaktor. Zahlreiche Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass das Rauchen in der Schwangerschaft und im Umfeld des Babys das Risiko SIDS um bis zu 500% erhöht. Rauchen Sie also keinesfalls in der Schwangerschaft. Wenn Ihr Kind bereits auf der Welt ist und sie nicht auf das rauchen verzichten wollen, dann nur außerhalb der Wohnräume!
  • Einige Experten weisen auf den Zusammenhang zwischen “weichen Schlafunterlagen” (weiche Matratzen, Decken, Schaffelle, Sofas) und dem SIDS Risiko hin. Ihr Baby sollte nur auf relativ festen Unterlagen Schlafen. Informationen über geeignete Babymatratzen finden Sie hier.
  • Schnuller reduzieren das Risiko. Zahlreiche Experten geben eine Risikominderung um bis zu 50% an. Warum Schnuller das Risiko senken ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt.
  • Die Temperatur im Babyzimmer sollte angenehm, jedoch keinesfalls zu warm sein (nicht über 21 Grad). Ziehen Sie Ihrem Baby außerdem nicht zu zu viele Kleidungsstücke an!
  • Stillen kann das Risiko senken. Dies könnte jedoch damit in Zusammenhang stehen, dass stillende Mütter in der Regel weniger oder im idealfall gar nicht Rauchen, wodurch wieder der „Risikofaktor Rauchen“ im Vordergrund steht.
  • Geräte zur Atmungsüberwachung des Babys für den Heimgebrach können den plötzlichen Kindstod nicht verhindern – sie geben in erster Linie das Gefühl im Notfall reagieren zu können. Beachten Sie jedoch, dass sie im Ernstfall auch in der Lage sein sollten Ihrem Baby zu helfen. Hier empfielt sich ein Erste-Hilfe-Kurs für Säuglings- und Kinternotfälle