Die erste Zeit mit einem Baby ist für beide Seiten eine Herausforderung.
Ärger, Frust und Stress lassen sich oft nicht vermeiden.
Umso wichtiger ist es für die jungen Eltern und ihren Nachwuchs, jeden Tag mit besonders schönen und entspannenden Aktivitäten zu füllen, um die Alltagssorgen hinter sich zu lassen. Ein geeigneter Freizeitspaß für junge Familien ist das Babyschwimmen, bei dem große und kleine Wasserratten jede Menge lustiger Momente miteinander erleben können. Darüber hinaus hat das Babyschwimmen auch verschiedene positive Auswirkungen auf die körperliche und kognitive Entwicklung des Kindes.
Schwimmen mit dem Baby – kurz erklärt
Wie der Name schon vermuten lässt, geht es bei dieser Aktivität darum, dass mindestens ein Elternteil mit dem Nachwuchs gemeinsam im Wasser eine schöne Zeit verbringt. Natürlich ist es möglich, dies durch regelmäßige Besuche im Schwimmbad alleine zu bewerkstelligen, doch ein Großteil der interessierten Mütter und Väter entscheiden sich zur Teilnahme an einem öffentlichen Babyschwimmkurs im örtlichen Freizeitbad. Dies bietet ihnen die Möglichkeit, weitere Eltern aus der nahen Umgebung kennenzulernen, sich mit diesen über ihre Erfahrung auszutauschen und vielleicht sogar neue Freundschaften aufzubauen.
Bei den Schwimmkursen steht in erster Linie der gemeinsame Spaß von Eltern und Kindern im Vordergrund, doch das bedeutet nicht, dass die Teilnehmer solcher Kurse sich selbst überlassen werden und lediglich ziellos im Wasser plantschen.
Die Kursleiterin (oder der Leiter) wird sich in den ersten Stunden dem Heranführen des Babys an das Element Wasser widmen und schafft für alle Teilnehmer eine behütete Umgebung, in der man sich während des gesamten Aufenthaltes wohlfühlen kann.
Anschließend zeigt die Leitung den Eltern unterschiedliche Möglichkeiten und Griffe, um ihr Kind sicher im Wasser halten zu können. Sobald sich das Baby im Wasser wohlfühlt und auch die Eltern die wichtigen Handgriffe gelernt haben, werden altersgerechte, gymnastische Übungen und lustige Singspiele durchgeführt, die sich positiv auf die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes auswirken.
Babyschwimmen – die positiven Aspekte
Spaß an der Sache zu haben und eine schöne gemeinsame Erfahrung zu teilen ist für viele Eltern bereits ein enormer Beweggrund dafür, sich mit ihrem Kind beim Babyschwimmen anzumelden. Freude alleine ist jedoch nicht der einzige positive Effekt, den die Bewegung im Wasser auf den Nachwuchs haben kann. Man unterscheidet hierbei zwischen dem körperlichen Nutzen des Babyschwimmens und den positiven Einflüssen auf die kognitive Entwicklung des Kindes.
Die positiven Effekte auf die körperliche Entwicklung
Bewegung tut dem Körper grundsätzlich gut. Das gilt nicht nur für kleine Schwimmer, sondern auch für große Wasserratten. Der Aufenthalt im Wasser ermöglicht es dem Säugling jedoch, dort Bewegungen auszuführen, die er „an Land“ noch nicht bewerkstelligen kann. Dies schafft nicht nur Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten – es ist darüber hinaus auch noch ein enormer Motivationsschub. Eltern, die mit ihrem Sprössling zum Babyschwimmen gehen, werden schon bald auch Zuhause bemerken, dass ihr Kind immer öfter an seine körperlichen Grenzen geht und neue Fähigkeiten erlernen möchte.
Die durchgeführten Übungen unterstützen auf lange Sicht die Entwicklung der Grob- und Feinmotorik des Kindes und stärken sowohl die Muskulatur als auch das Bindegewebe der kleinen Teilnehmer.
Die positiven Effekte auf die kognitive Entwicklung
Im oberen Absatz wurde es bereits angesprochen – einer der wichtigsten Effekte des Babyschwimmens auf die geistige und seelische Entwicklung des Säuglings ist die enorme Steigerung seines Selbstvertrauens. Darüber hinaus regen die vielen neuen Eindrücke (Geräusche, Gerüche, Lichtreflexe im Wasser, etc.) alle Sinne des Säuglings an und schärfen dessen Aufnahmefähigkeit. In der ersten Kursstunde wird das Baby wahrscheinlich von der Flut an Sinneseindrücken regelrecht erschlagen, doch diese Situation verbessert sich bei den meisten Kindern von mal zu mal. Irgendwann werden sie schon beim Anblick des Wassers und der anderen Babys anfangen freudig zu glucksen.
Besonders stark hervorzuheben ist übrigens auch der emotionale Faktor des Babyschwimmens. Die Aktivität fördert den direkten Körperkontakt zwischen den Eltern und ihrem Kind und stärkt das Vertrauen des Nachwuchses in Mutter und Vater. Durch die Begegnung mit anderen Kindern kann der Sprössling beim Babyschwimmen erstmals Erfahrung mit sozialer Interaktion sammeln und kann dieses Wissen auf alle noch folgenden sozialen Interaktionen übertragen.
Checkliste für den Babyschwimmkurs
Die wichtigste Regel lautet zunächst: Nicht übereifrig sein! Frühförderung ist grundsätzlich etwas sehr Positives, doch man sollte es nicht übertreiben. Es ist nicht empfehlenswert, den Säugling in den ersten 3 Monaten nach der Geburt zum Babyschwimmen anzumelden, da er in diesem Zeitraum noch nicht über genügend Kontrolle der Kopfhaltung verfügt.
Gesundheitliche Aspekte
Darüber hinaus sollte das Kind nur dann zum Babyschwimmen gehen, wenn es gesund ist und nicht gerade einige Tage vor dem Termin geimpft worden ist. Erkältungen und Fieber sorgen oftmals schon für genug schlechte Laune – da wird ein anstrengender Ausflug mit vielen neuen Eindrücken nicht unbedingt zur Besserung des Befindens beitragen.
Passende Badebekleidung
Es ist nicht unbedingt erforderlich, dem Baby einen eigenen Badeanzug oder eine Badehose zu kaufen. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Kleinen ganz nackt im Wasser plantschen dürfen. Wer zum Babyschwimmen gehen möchte, besorgt seinem Nachwuchs eine spezielle Schwimmwindel, die sich in der nassen Umgebung nicht auflöst und abgesonderten Stuhl zuverlässig auffangen kann.
Duschen und Hautpflege
Das gründliche Duschen vor und nach den vergnüglichen Stunden im Wasser ist sowohl für die Eltern als auch für das Baby absolut ratsam. Auf diese Weise tragen die Kursteilnehmer keine verunreinigenden Stoffe in das Becken und waschen sich nach dem Schwimmen das mit Chlor angereicherte Beckenwasser wieder vom Körper. Um die empfindliche Haut des Säuglings zusätzlich zu schützen, sollte sie nach dem Kurs mit einer verträglichen Pflegelotion für Babys gut eingecremt werden.
Wassertemperatur
Die perfekte Temperatur für das Wasser, in dem die Babys plantschen sollen, beträgt 32 bis 34 Grad Celsius. Bäder, welche öffentliche Babyschwimmkurse anbieten, achten darauf natürlich. Sollten die Eltern jedoch alleine mit ihrem Neugeborenen Schwimmen gehen, ist es wichtig, kalte Wassertemperaturen (wie man sie beispielsweise im Sportlerbecken vorfinden wird) zu vermeiden.
Wenn der Unterschied zwischen der warmen Wassertemperatur und der kühlen Luft beim Verlassen des Beckens besonders groß ist, sollten die Eltern ein weiches Handtuch bereitlegen, um das Baby nach dem Baden und anschließend nach dem Duschen direkt darin einhüllen zu können.
Zeitfaktor
Auch wenn das örtliche Freizeitbad von Schwimm“stunden“ sprechen sollte, so wird die maximale Dauer des Kurses bei circa 30 Minuten liegen. Selbst diese Zeitspanne ist für einen Säugling lang und anstrengend. Sie sollte daher auf keinen Fall unterschätzt werden. Fängt das Baby schon vor Ablauf der 30 Minuten an zu zittern, färben sich die Lippen blau oder wenn es gar zu quengelig wird, gibt es nur eine Lösung: Schnellstens raus aus dem Wasser und sofort wärmen!
Ein wichtiger Hinweis für Eltern
Die positiven Effekte des Babyschwimmens auf Körper und Geist sind unbestritten, doch neueste Forschungen haben ergeben, dass bestimmte Personengruppen Vorsicht walten lassen sollten, bevor sie sich ins kühle Nass begeben.
Die Erklärung für diesen Hinweis liefert das Umweltbundesamt, welches den Verdacht äußert, dass ein Zusammenhang zwischen dem zur Desinfektion benutzten Chlor und der Entwicklung von Asthma besteht. Der Grund dafür sind die Nebenprodukte, welche durch das Aufeinandertreffen des Chlors mit bestimmten Stoffen entstehen können.
Aus der Mischung von Chlor und dem von Badegästen manchmal über Urin und Schweiß abgesonderten Harnstoff entwickelt sich das Nebenprodukt „Trichloramin“.
Eingeleitete Studien sollen nun ermitteln, ob sich erhöhte Konzentrationen von Trichloramin tatsächlich auf die Entwicklung von Asthma auswirken.
Erste Forschungen haben die aufgekommenen Verdachtsmomente bereits bestätigt und ausgedehnte, weiterführende Studien angekurbelt.
Bis endgültige Ergebnisse vorliegen wird Eltern geraten, in den ersten zwei Lebensjahren ihres Kindes auf das Babyschwimmen zu verzichten, wenn in der Familie die Tendenz zu Allergien auftritt. Überdies sollte während des Besuches eines Schwimmbads immer darauf geachtet werden, vor und nach dem Baden gründlich zu Duschen, um zum einen keine schädlichen Stoffe mit in das Wasser zu nehmen, und zum anderen keine Schadstoffe mit hinaus zu nehmen.