Wenn im Sommer endlich wieder die Sonne von früh bis spät scheint und uns warme Temperaturen beschert, schlagen die Herzen der meisten Menschen höher. Spaziergänge, Besuche im Freizeitpark und Ausflüge an den Strand stehen dann ganz oben auf der Tagesordnung. Natürlich wollen auch frischgebackene Eltern diese Momente genießen und ihr Baby dabei um sich haben. Damit die fröhlichen Familienausflüge mit Kleinkind stets in glücklicher Erinnerung bleiben, sollten sich die Eltern jedoch vorher gründlich darüber informieren, ob und wie gut Babys Sonne vertragen und wie sie die empfindliche Haut ihres Nachwuchses perfekt schützen können. Welcher Sonnenschutz fürs Baby eignet sich also am besten, und was sollte unbedingt vermieden werden?
Baby & Sonne
Sogar Erwachsene tun sich und ihrer Haut keinen großen Gefallen, wenn sie stundenlang am Strand oder im Freibad in der Sonne liegen, um sich bräunen zu lassen. Je nach vorhandenem Hauttyp kann sich bereits ein 30-minütiges Sonnenbad schädlich auf die Gesundheit der Haut auswirken. Wenn diese Werte für Erwachsene gelten, deren Körper über ein vollständig ausgebildetes und funktionierendes Schutzsystem verfügt, wie steht es dann erst um Babys und Kleinkinder, deren körpereigener Sonnenschutz quasi noch gar nicht vorhanden ist?
Fakt ist: In den ersten zwölf Lebensmonaten besitzen Babys praktisch gar keinen Schutz vor der UV-Strahlung der Sonne. Zusätzlich nimmt ihre dünne Haut die schädlichen Strahlen sehr viel schneller auf als die etwas dickere Haut eines Erwachsenen – keine besonders gute Kombination! Daher sollten Babys niemals der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Schon 10 Minuten Aufenthalt im prallen Sonnenschein können ausreichen, um die empfindliche Haut eines Neugeborenen zu verbrennen!
Auch Kleinkinder sollten dem direkten Sonnenlicht nicht allzu lange ausgesetzt werden, denn der körpereigene Schutz gegen die UV-Strahlung ist erst mit ungefähr 15 Jahren vollständig entwickelt. Bis dahin gilt für direktes Sonnenlicht: Weniger ist mehr!
Ein Sonnenbrand ist äußerst unangenehm und auch schmerzhaft für das kleine Wesen und sollte auf jeden Fall vermieden werden. Väter und Mütter müssen sich ebenfalls darüber im Klaren sein, dass die Gefahren direkter Sonneneinstrahlung noch viel weiter reichen: Studien haben bewiesen, dass häufige Sonnenbrände und lange Aufenthalte in der prallen Sonne bei Kindern das Risiko erhöht, später im Leben an Hautkrebs zu erkranken.
Darf mein Baby also gar nicht in die Sonne?
Zugegeben, das bisher Geschriebene erweckt tatsächlich den Eindruck, als könnten Eltern ihrem Kind großen Schaden zufügen, wenn sie es mit vor die Tür nehmen. Dem ist jedoch nicht so – es ist sogar sehr wichtig für das Kind, mal aus dem Haus heraus und an die frische Luft zu kommen. Auch die Sonne trägt ihren Teil zur Gesundheit des Kindes bei, da sie die körpereigene Produktion von Vitamin D anregt, welches unter Anderem für den Knochenaufbau eine wichtige Rolle spielt. Es ist also durchaus erwünscht, dass auch schon Babys und Kleinkinder vom positiven Effekt der Sonnenstrahlen profitieren.
Wie kann man dies denn nun mit der Warnung, die Kinder nicht den direkten Strahlen der Sonne auszusetzen, in Einklang bringen?
Der ideale Sonnenschutz fürs Baby
Damit ihre Kinder von den Vorteilen der Sonnenstrahlen profitieren können und gleichzeitig wirksam vor deren schädlichen Auswirkungen geschützt sind, sollten alle Eltern ein paar wichtige Grundregeln beachten. In den ersten zwölf Lebensmonaten muss beispielsweise der Aufenthalt in der prallen Sonne vermieden werden. Auch an schattigen Orten profitieren Babys – dank indirekter Sonneneinstrahlung – von den positiven Effekten, ohne dabei dem Risiko einer Verbrennung ausgesetzt zu sein.
Bereits 10 Minuten im Schatten regen die Vitamin D Produktion der Haut ausreichend an, um einem Mangel vorzubeugen.
Bricht die Familie an einen Ort auf, an dem nicht viel Schatten zu erwarten ist, muss diese selber für genügend Sonnenschutz sorgen. Große Sonnenschirme oder -segel sind da schon einmal ein guter Anfang. Der auf diese Weise entstandene Schatten ist dennoch mit Vorsicht zu genießen, denn obwohl ein Schirm die direkte Bestrahlung durch die Sonne verhindert, kann das Baby aufgrund der Temperaturentwicklungen trotzdem noch überhitzen.
Ist es mal nicht möglich, mit einem Schirm für Schatten zu sorgen, wird es umso wichtiger, die Kleidung des Kindes mit Bedacht zu wählen. Trotz hoher Temperaturen sollten Arme und Beine stets bedeckt sein, so dass die Sonnenstrahlen keine Möglichkeit haben, die empfindliche Babyhaut an diesen Stellen zu verbrennen. Bei hohen Temperaturen kommen natürlich nur leichte Stoffe zum Einsatz, da das Kind sonst schnell überhitzen könnte. Ein Accessoire, welches auf keinen Fall fehlen darf, ist der Sonnenhut: Dank Schirm und Nackenschutz werden nicht nur der Nacken, sondern auch die empfindlichen Augen des Babys geschont.
Tipp: Einige Hersteller verkaufen mittlerweile spezielle UV-Kleidung für Babys. Diese bieten einen besonders hohen Schutz gegen die UV-Strahlung und sind daher gerade in den ersten sechs Lebensmonaten besonders empfehlenswert. Erkennen kann man die Kleidung am Vermerk „UV-Standard 801“. Es sollte darauf geachtet werden, dass der ausgewiesene UV-Protektions-Faktor bei mindestens 30 liegt.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Wie so oft im Leben kommt es auch bei der Vermeidung unangenehmer Folgen intensiver Sonneneinstrahlung auf das perfekte Timing an. Eltern, die ihren Kindern frische Luft und etwas Sonnenschein gönnen wollen, sollten dies also zum richtigen Zeitpunkt tun. Es dürfte kein Geheimnis sein, dass die Strahlen der Sonne um die Mittagszeit herum am intensivsten sind. Daher ist es durchaus sinnvoll, Spaziergänge mit den Kindern nicht in diese Zeit zu legen, sondern Unternehmungen an der frischen Luft noch vor 11 Uhr morgens oder erst wieder ab 16 Uhr am Nachmittag zu planen.
Sonnencreme fürs Baby
Ab wann darf man ein Kind mit Sonnencreme einreiben? – an dieser Frage scheiden sich die Geister. Die meisten Experten sind sich darin einig, dass die zarte und empfindliche Haut des Babys in den ersten sechs Lebensmonaten nicht mit Sonnencreme in Berührung kommen sollte, da sie zu viele Chemikalien enthält, welche über die Haut aufgenommen und so dem Körper des Kindes zugeführt werden würden. Einige Fachleute sprechen sogar davon, das gesamte erste Lebensjahr auf die Sonnenschutzmittel zu verzichten. Anschließend, so lauten die Empfehlungen, sind die Kinder in jedem Fall mit Produkten, die über einen hohen Lichtschutzfaktor (30 bis 50) verfügen, zu behandeln.